Da ist es wieder, ein neues Jahr. Dieses Jahr soll alles besser werden, du willst weniger mit deinem Beckenboden Probleme haben, deine Rektusdiastase „schließen“ und überhaupt mehr Sport machen. Denn es ist echt anstrengend und irgendwann schmerzhaft, dein Baby zu tragen und der Sport ist für dich ja irgendwie Me-Time. Doch jetzt einfach so ab ins Studio, Krafttraining oder Zumba-Kurs machen und alles ist gut?! Nein.
Tu das 2024 NICHT, um deine Rückbildung zu fördern
Inhaltsverzeichnis
Trainiere nicht einfach planlos drauf los.
„Ein Ziel ohne Plan ist nur ein Wunsch.“ schrieb Antoine de Saint-Exupéry. Recht hat er. Die Rückbildung ist ein Prozess, der nicht von heute auf morgen passiert und schon gar nicht mit Druck im Sinne von „das MUSS doch jetzt wieder gehen“. Es geht wieder, wenn dein Körper soweit ist. Bis dahin kannst du geplant und strukturiert, Schritt für Schritt vorgehen, um deinen Rückbildungsprozess optimal zu unterstützen.
Überfordere deinen Körper nicht.
Dein Körper hat Wundervolles geschaffen. Er hat ein Baby (oder zwei oder drei) wachsen lassen und zur Welt gebracht. Er hat seine Statik verändert, Bänder massiv überdehnen lassen, seine Organe verschoben, um deinem Baby Platz zu machen. All das wieder in die Reihe zu bekommen, benötigt Zeit. Nicht zwei Monate, nicht vier Monate, sondern länger. Die Rückbildung wird von vielen Faktoren beeinflusst. Deshalb ist es wichtig, es langsam, aber strukturiert angehen zu lassen. Von Jetzt auf Gleich dreimal pro Woche zum Sport zu gehen, ist nicht langsam.
Denke nicht, dass dein Körper falsch ist.
Dein Körper ist genau richtig, so wie er ist. Er ist auf dem Weg, sich zurückzubilden. Vielleicht braucht er noch einen kleinen Schubser, damit er etwas die Gänge kommt. Ja, wahrscheinlich zwickt und schmerzt er noch an der ein oder andere Stelle. Oder er hat ein paar Kilo zu viel. Und trotzdem ist er gut so wie er ist, denn er hat Großartiges geleistet.
Stattdessen kannst du 2024 deine Rückbildung unterstützen, indem du:
Formuliere konkrete, realistische Ziele
Wenn du 2023 ein Baby geboren hast, ist „einen Marathon laufen“ vielleicht nicht ganz realistisch. Aber vielleicht so etwas wie: ich nehme mir dreimal pro Woche 30 Minuten Zeit, um für meinen Beckenboden und meine Rektusdiastase etwas zu tun. Dabei lasse ich mich von einer kompetenten Trainerin begleiten, damit sie mir den Weg aufzeigt und ihn mit mir zusammen geht.
Akzeptiere, dass alles seine Zeit braucht
Es dauert ungefähr 40 Wochen, bis ein Baby ausgewachsen ist und zur Welt kommen kann. Es ist nicht gleich drei Tage nach der Befruchtung geburtsbereit. Genauso verhält es sich mit deinem Körper. Er benötigt Zeit, die massiven Veränderungen, die eine Schwangerschaft mit sich gebracht hat, zurückzubilden. Stell dir diesen Prozess ein wenig wie ein Videospiel vor. Du kommst nur in Level 5, wenn du vorher die Level 1-4 erfolgreich absolviert hast. Oder stellt dir den Bau eines Hauses vor. Zuerst muss das Fundament gegossen werden, der erste und der zweite Stock gebaut werden, bevor das Dach drauf kommt. Das Dach kann niemals zuerst angebracht werden. Das heißt für dich, dass du annehmen solltest, dass der Prozess Zeit benötigt. Schritt für Schritt gegangen werden muss.
Akzeptiere, dass „mehr“ nicht gleich „besser“ ist
„Carina, was kann ich denn noch machen?“ „Ich habe gelesen, dass XY noch gut wäre. Kann ich das machen?“ „Was kann mir denn noch helfen, Carina?“
Ich bekomme solche Fragen oft gestellt von Frauen, wenn sie das Gefühl haben, ihr Körper funktioniere nach der Geburt nicht mehr richtig. Das ist übrigens unabhängig vom Alter der Kinder. Wie bereits beschrieben, dauert die Rückbildung einfach ihre Zeit. Natürlich willst du nichts verpassen und alles richtig machen. Trotzdem ist es nun mal so, dass bspw. die Muskulatur gedehnt ist und es so lange wie es dauert, bis sie sich wieder zurückgebildet hat. Eine Kreuzbandriss-Reha dauert auch 9-12 Monate und nicht drei. Nun noch einen Sportkurs zu besuchen, noch schwierigere und intensivere Übungen zu machen, beschleunigt diesen Prozess nicht zwangsläufig. Es kann ihm tatsächlich schaden. Vielleicht nicht heute, aber langfristig. Dann hast du in 5 Jahren Inkontinenzsymptome, oder eine Rektusdiastase die dir Rückenschmerzen bereitet, weil deine Körpermitte einfach nicht stabiler wird.
Hab kein schlechtes Gewissen
Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn du aus welchen Gründen auch immer, nicht besonders viel für deinen Körper und die Rückbildung tust. Vielleicht hast du einfach ein „anstrengendes“ Baby, das am liebsten 24/7 auf dem Arm oder an der Brust ist und ablegen total blöd findet?! Oder du musst dich alleine um Baby, Haushalt und Co. Kümmern. Oder, oder, oder. Egal warum, du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben. Nimm dir die Zeit, wenn du sie hast. Mach das, was dir möglich ist. Es ist nie zu spät, eine Rückbildung (neu) zu beginnen. Du verpasst nichts, wenn du erst später anfängst.
Egal, wie alt dein Kind ist – 4 Wochen, 15 Jahre – ich kann dich dabei unterstützen, den Rückbildungsprozess zu meistern. Ich begleite dich auf deinem Weg, der dich weg führt von Inkontinenzbeschwerden, Rektusdiastase, Rückenschmerzen und Co. Hin zu einer starken Mitte.