• Startseite
  • pelveasy Konzept
  • Tupler Technik
  • Kurse
  • Blog
  • Über mich
  • Kontakt
  • Suche
  • Menü Menü

Sport nach Kaiserschnitt: Wiedereinstieg in die Bewegung

9. Oktober 2025/0 Kommentare/in Allgemein, Schwangerschaft und Rückbildung/von Carina Gerlach

Du hattest einen Kaiserschnitt stellst dir die Frage: Ab wann kann ich wieder Sport machen? Der Wiedereinstieg in die Bewegung ist ein wichtiger Schritt zur Wiederherstellung des körperlichen Wohlbefindens, jedoch sollten einige Aspekte, wie die Wundheilung und die Regeneration der Bauchmuskeln sowie der Beckenbodenmuskulatur, berücksichtigt werden.  In diesem Blogartikel erfährst du alles, was du wissen musst. 

Wundheilung und Wochenbett

Inhaltsverzeichnis

  • 1 Wundheilung und Wochenbett
    • 1.1 Empfehlungen und Übungen für dich
  • 2 Narbenpflege
  • 3 Rückbildungskurs
  • 4 Schweres Heben und Tragen
  • 5 Ab wann ist Sport nach der Geburt möglich?
    • 5.1 Training beginnen
  • 6 Langsame Steigerung der Aktivität
  • 7 Zusammenfassung / Fazit

Ein Kaiserschnitt ist eine große Bauch-OP. Insgesamt werden sieben Gewebsschichten durchtrennt, bevor das Baby geboren wird: Haut, Unterhautfettgewebe, Faszie/Bindegewebe, Bauchmuskulatur, Bauchfell, Gebärmutter und Fruchtblase. Hier ist ein tolles Video, das die verschiedenen Schichten bildlich darstellt. Manche OP-Techniken schneiden die Bauchmuskeln, andere „reißen“ und wieder andere durchtrennen die Linea Alba und schieben die Bauchmuskeln zur Seite.

Deshalb dauert die Wundheilung einige Zeit. Jede Wundheilung beginnt mit einer Entzündungsphase, die mit Rötung, Schwellung, Überwärmung, Schmerz und Funktionseinschränkung einhergeht. In den verschiedenen Geweben dauert das unterschiedlich lange: bei der Haut ca. 0-7 Tage, bei Muskeln 0-4 Tage, bei Bändern und Sehnen ca. 7-14 Tage. Im Anschluss folgt die sog. Reparatur- oder Proliferationsphase. In dieser Phase werden neuen Blutgefäße gebildet und Fibroblasten (gewebeaufbauende Zellen) füllen die Wunde mit neuem Gewebe aus Kollagen auf. Dies dauert je nach Gewebeart auch wider unterschiedlich lange. Bei der Haut ca. bis Tag 21 (also bis 3 Wochen), bei Muskeln mehrere Tage bis Wochen und bei Sehnen und Bändern mehrere Wochen. Zuletzt folgt die sog. Remodelierungsphase, bei der sich die produzierten Kollagenfasern in ihre verschiedenen Arten differenzieren und ausrichten. Du kannst dir das ein wenig wie einen Haufen Samen vorstellen, die der Bauer auf sein Feld wirft. Zunächst ist alles gleich und auf einem Haufen, er muss erst sorgfältig sortieren, was Blumen- und Gemüsesamen sind und diese Samen dann in Reihen ausbringen.  Das dauert seine Zeit. Bei der Haut 3 Wochen bis ein Jahr, bei Muskeln Wochen bis Monate und bei Sehnen und Bändern mehrere Monate bis zu einem Jahr. [1] Dann erreichen die geheilten Gewebe annähernd wieder eine Zugfestigkeit wie das unverletzte Gewebe, es wird allerdings nie gleichwertig sein.

Empfehlungen und Übungen für dich

Konkret heißt das für dich: Gönne dir in den ersten Tagen und Wochen nach der Geburt ausreichend Ruhe und halte dein Wochenbett ein. Die Kaiserschnittnarbe muss verheilen, in allen sieben Schichten, und der Körper benötigt Zeit, um sich von dem Eingriff zu erholen.

Gleichzeitig musst/solltest du nicht Nichts tun. Denn schon ganz sanfte Atem- und Bewegungsübungen helfen deinem Körper zu regenerieren, weil die Durchblutung im verletzten Bereich angeregt wird. Wenn du ein paar Schritte gehst, kannst du deinen Kreislauf in Schwung bringen und die Rate für Komplikationen verringern [2].  Zu Beginn deines Wochenbetts kannst du folgende Übungen sehr gut machen:

  • Atemübungen wie die 360° Atmung: lege dich auf den Rücken und stelle die Beine an. Lege eine Hand auf dein Brustbein und eine auf deinen Bauch. Atme nun bewusst tief ein und aus. Mit der Einatmung soll sich dein Brustbein nach oben bewegen, die Rippen sollen sich zur Seite öffnen und der Bauch darf sich sanft weiten. Lasse dies alles passiv geschehen. Beim Ausatmen lässt du deinen Bauch Richtung Wirbelsäule sinken, deine Rippen zusammenkommen und dein Brustbein sinken. Ganz sanft.
  • BB- und Bauch-Spannung: du atmest wie oben beschrieben. Mit der Ausatmung hebst du ganz sanft den Beckenboden beginnend beim Steißbein nach innen oben und verstärkst die natürliche Bewegung sanft mit den Bauchmuskeln. Deine Taille wird ein wenig schmaler. Mit der Einatmung löst du wieder. Dieses sanfte Anspannen der Muskulatur unterstützt die Rückbildung deiner Körpermitte.
  • Beckenschaukel: Lege dich mit angestellten Beinen auf den Rücken. Kippe dein Becken leicht vor und zurück, sodass du einmal das Schambein Richtung Nase ziehst und dabei der untere Rücken sanft in deine Unterlage gedrückt wird, und dann kippst du das Becken in die andere Richtung bis du zwischen unterem Rücken und Unterlage eine kleine Lücke hast.

Es kann sein, dass es bei den Übungen ein wenig im OP-Gebiet zieht, das ist okay. Schmerzhaft sollte es aber nicht sein.

Aus meiner Erfahrung der letzten Jahre kann ich berichten, dass es vielen Frauen nach Kaiserschnitt schwer fällt, ihre untere Bauchmuskulatur anzusprechen. Lege daher einen Fokus darauf, um dir keine falschen Bewegungsmuster anzugewöhnen und gib dir Zeit.

Narbenpflege

Wie bereits erwähnt geht die Naht der Kaiserschnitt-OP über viele Gewebsschichten. Narbenpflege ist also nicht nur für die oberflächliche Haut wichtig. Denn wird die Narbe nicht gepflegt, kann es zu Verwachsungen im Bauchraum führen, die wiederum Schmerzen verursachen können. Sobald die Haut verheilt ist, kannst du mit einer Narbenmobilisation beginnen. Du streichst mit etwas Druck, der nicht schmerzhaft ist, in verschiedene Richtungen über das Gewebe: längs, quer und diagonal zur Naht. Du kannst auch sanft daran zupfen. Solltest du Probleme haben, das OP-Gebiet anzufassen, lasse Hilfe von deinem Partner / deiner Partnerin zu. 

Rückbildungskurs

Einige Hebammen empfehlen, bei einem Kaiserschnitt etwas länger mit dem Start der Rückbildungsgymnastik im Kurs zu warten. Ob dies für dich sinnvoll ist, weil vielleicht Komplikationen in der Wundheilung auftreten, besprichst du am besten individuell mit deiner Hebamme. Im Kurs sollten die Wahrnehmung und Kräftigung des Beckenbodens und aller (!) Core-Muskeln (schräge und geraden Bauchmuskeln sowie Rücken- und hüftumgebende Muskeln) im Vordergrund stehen. Denn Beckenbodentraining ist nicht nur nach einer vaginalen Geburt sinnvoll, sondern auch nach einem Kaiserschnitt. Denn auch die Schwangerschaft belastet den Beckenboden und es kann längerfristig zu Inkontinenz kommen, auch wenn das Risiko bei einem Kaiserschnitt geringer ist.

Wie nach jeder Geburt gilt, dass der Rückbildungskurs nur der Start deiner Rückkehr zu einer liebsten Sportart ist. Die Rückbildung ist damit noch lange nicht abgeschlossen, weshalb es wichtig ist, dass du zu Hause die Übungen aus dem Rückbildungskurs weitermachst und nach und nach steigerst.

Schweres Heben und Tragen

Nach einem Kaiserschnitt wird empfohlen, etwa in den ersten sechs Wochen nichts zu tragen, das schwerer als dein Baby ist. Hintergrund ist, dass der Körper genügend Zeit zur Regeneration bekommt und der Druck auf den Beckenboden reduziert wird. Ruckartige Bewegungen können zunächst auch Beschwerden im OP-Gebiet verursachen, weshalb du da auch etwas vorsichtig sein solltest. Es spricht nichts dagegen, langfristig die Belastung und damit die Belastbarkeit deines Körpers zu steigern und mit dem Training zu beginnen. Höre dennoch immer wieder auf die Signale deines Körpers.

Ab wann ist Sport nach der Geburt möglich?

Die Frage „Ab wann kann ich wieder Sport machen?“ lässt sich nicht pauschal beantworten, denn das ist von Frau zu Frau unterschiedlich und wird von vielen Faktoren beeinflusst. 

Die aktuelle kanadische Leitlinie zur Bewegung im ersten Jahr postpartum von 2025 [3] empfiehlt unabhängig vom Geburtsmodus ca. 150 Minuten moderate bis anstrengende Bewegung pro Woche, um verschiedene Risikofaktoren zu minimieren. Allerding gilt es hier, die Menge an Bewegung allmählich wieder aufzubauen und dabei den Körper nicht zu überlasten. Höre gut auf die Signale, die er dir gibt. Treten dabei starke Schmerzen auf oder werden deine Symptome mit Bewegung schlimmer, ist es sinnvoll, zu pausieren und erst Absprache mit deinem Arzt / deiner Ärztin zu halten.

Immer noch gestern Mythen durchs Netz und manche Hebammen- oder Gynäkologenköpfe, die sagen, erst neun Monate nach der Geburt oder später mit dem Sport beginnen darf. Dies stellt nicht mehr den aktuellen Stand der Wissenschaft dar, wie die o.g. Leitlinie zeigt.

Training beginnen

Die Leitlinie beschreibt, dass es sicher ist, innerhalb der ersten 12 Wochen postpartum mit dem Training (Ausdauer- und Krafttraining) beginnen, sobald die Kaiserschnittnaht ausreichend verheilt ist. Das gleiche gilt für die Dammnaht nach einer vaginale Geburt. Ausreichend Bewegung ist übrigens mit einer Reduktion von postpartaler Depression und besserem Schlaf der Mutter assoziiert. Beim Sport nach der Entbindung solltest du dann auf deinen Körper hören, und langsam steigern, egal ob du per Kaiserschnitt oder vaginal entbunden hast.

Langsame Steigerung der Aktivität

Wie bereits erwähnt sollte beim Wiedereinstieg in den Sport eine schrittweise Steigerung der Belastung erfolgen. Schließlich würdest auch nicht nach einer Knie-OP untrainiert einen Marathon laufen, oder?! Hier meine praktischen Tipps, wenn du wieder in den Sport einsteigen willst:

  • Beckenboden- und Bauchmuskeltraining sind Pflicht. Darauf solltest du zu Beginn Wert legen. Schwangerschaft und Geburt hinterlassen ihre Spuren. Falsche Atem- oder Anspannungsmuster können langfristig Probleme bereiten. 
  • Wenn du dir diesbezüglich unsicher bist, kannst du dir bei einer spezialisierten Beckenboden-Physio einen Check-Up buchen. Ich biete auch Bauch-Checks an, bei denen wir gemeinsam schauen, ob du ggf. noch eine Rektusdiastase hast und wie du deine Bauchspannung aufbaust
  • Dieses sanfte Wahrnehmungs-Training darfst und solltest du bereits in den ersten Tagen und Wochen nach dem Kaiserschnitt beginnen
  • achte auf korrektes Toilettenverhalten -> nicht pressen und kein Pipi-Stop, achte auf eine gute Haltung/Aufrichtung
  • Starte mit leichten, kürzeren Workouts und Übungen. Lieber mehrmals kürzer als einmal volle Power lang trainieren
  • Höre auf deinen Körper, ignoriere Warnsignale wie Rücken-, Beckenschmerzen, vaginale Blutungen oder Schmerzen an der Naht nicht. Gehe im Zweifel zum Arzt und lasse dir grünes Licht geben
  • Steigere die Intensität deiner Übungen langsam. Nimm nach und nach kleine Gewichte oder Widerstandsbänder in deinem Heimtraining dazu. 
  • Wenn du wieder laufen gehen möchtest, stelle sicher, dass du zunächst 30 Minuten am Stück gehen kannst, ohne Beschwerden zu bekommen.
  • Es ist sinnvoll, neben Beckenboden- und Bauchmuskeln auch die Beinmuskeln vor dem Laufstart mit kräftigenden Übungen zu trainieren.
  • Da nach der Schwangerschaft das Gewebe weicher ist, solltest du mit kurzen, langsamen Laufintervallen starten, um deinen Körper nicht zu überfordern.
  • Treten dann innerhalb von 24-36 Stunden nach dem Training oder währenddessen Symptome wie Schmerzen, Urinverlust oder Schweregefühl im Beckenbereich auf, fahre die Intensität nochmal zurück
  • Vergiss die Entspannung nicht, v.a. für den Beckenboden.
  • Überstürze nichts, gib deinem Körper Zeit
  • Lass YouTube, Insta und Co nicht deine Trainingsinspiration sein. „Ich bin selbst Mama und fit“ ist keine ausreichende Qualifikation.

Mein Online-Kurs „Wohlbefinden nach der Geburt“ kann dich beim Wiedereinstieg in Bewegung unterstützen. Mit kurzen, theoretischen Inhalten und praktischen Übungsvideos kommst du nach der Geburt sanft wieder in Bewegung. Du kannst 2-3 Wochen nach deinem Kaiserschnitt damit starten.

Zusammenfassung / Fazit

Der Wiedereinstieg in den Sport nach einem Kaiserschnitt kann eine Herausforderung sein, ist jedoch mit Bedacht und Geduld gut möglich. In den ersten Wochen nach der Geburt startest du mit Atemübungen und leichtem Bauch- und Beckenbodentraining. Wenn du dich gut fühlst und keine Symptome auftreten, steigere nach und nach die Intensität. Bist du dir unsicher, hole dir eine Fachfrau an deine Seite. Eine gut ausgebildete Trainerin wie ich kann dir helfen, einen strukturierten Plan zu entwickeln, der individuell auf deine Bedürfnisse abgestimmt ist und dich voran bringt. 

Sport nach dem Kaiserschnitt ist nicht verboten, sondern absolut sinnvoll, um den Kreislauf in Schwung zu bringen, deine mentale Gesundheit und Schlafqualität zu verbessern und dem Körper bei der Rückbildung zu unterstützen.

Wenn du Fragen dazu hast, schreibe mir gerne eine Nachricht bei Instagram oder hinterlasse einen Kommentar.

Liebe Grüße,

Deine Carina

Quellen:

[1] https://www.outofseven.de/post/gewebeheilung

[2] Engel et al.: Walking to a better future? Postoperative ambulation after cesarean delivery and complications: A prospective study. Int J Gyn & Obstetrics. 2022. 157 (2), 391-396. https://doi.org/10.1002/ijgo.13815

[3] Davenport MH, et al. Br J Sports Med 2025;59:515–526. doi:10.1136/bjsports-2025-109785

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar Antwort abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..

Seiten

  • AGB
  • Beckenboden Blog
  • Beckenbodentraining Gießen
  • Beckenbodentraining Pohlheim
  • Datenschutz
  • Impressum
  • Kontakt
  • Kurse
  • pelveasy Konzept
  • Personal Training Gießen
  • Personal Training Pohlheim
  • Personal Training Wetzlar
  • Startseite
  • Tupler Technik
  • Über mich

Kategorien

  • Allgemein
  • Beckenboden
  • Beckenboden Übungen und Training
  • Blasenschwäche / Inkontinenz
  • Rektusdiastase
  • Schwangerschaft und Rückbildung

Archiv

  • Oktober 2025
  • September 2025
  • Juli 2025
  • Mai 2025
  • März 2025
  • Januar 2025
  • Dezember 2024
  • November 2024
  • Oktober 2024
  • September 2024
  • Juli 2024
  • Mai 2024
  • März 2024
  • Februar 2024
  • Januar 2024
  • November 2023

pelveasy
Carina Gerlach
Am Sportfeld 16j
35415 Pohlheim
hallo@pelveasy.de
01575 8257141

Startseite
Mein Angebot
Über mich
Kontakt
Impressum
Datenschutzerklärung

Angebot

  • Beckenbodentraining Gießen
  • Beckenbodentraining Pohlheim
  • Personal Training Gießen
  • Personal Training Pohlheim
  • Personal Training Wetzlar

Kategorien

  • Allgemein
  • Beckenboden
  • Beckenboden Übungen und Training
  • Blasenschwäche / Inkontinenz
  • Rektusdiastase
  • Schwangerschaft und Rückbildung

Archiv

  • Oktober 2025
  • September 2025
  • Juli 2025
  • Mai 2025
  • März 2025
  • Januar 2025
  • Dezember 2024
  • November 2024
  • Oktober 2024
  • September 2024
  • Juli 2024
  • Mai 2024
  • März 2024
  • Februar 2024
  • Januar 2024
  • November 2023
© Copyright - pelveasy - Enfold Theme by Kriesi
  • Beckenbodentraining Gießen
  • Beckenbodentraining Pohlheim
  • Personal Training Gießen
  • Personal Training Pohlheim
  • Personal Training Wetzlar
Beckenbodentraining: Übungen für Blasensenkung zu Hause
Nach oben scrollen